Impact durch Nutzung Sozialer Medien

Die Bedeutung von Wissenschaftskommunikation auf Sozialen Medien zeigte sich insbesondere in der Pandemiezeit. Wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen rund um Covid-19 wurden von vielen Menschen verfolgt und diskutiert. Soziale Medien sind dabei zu einem wichtigen Medium geworden, um wissenschaftliche Informationen einer breiten Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Die schnelle Verbreitung von Informationen und die Möglichkeit der Interaktion zwischen Forschenden und der Bevölkerung fördert das Verständnis für wissenschaftliche Zusammenhänge und erhöht so die Sichtbarkeit der Wissenschaft. Zudem bietet es die Möglichkeit potenzielle Industriekunden und Kooperationspartner zu erreichen.  

Amelie Reigl als @dieWissenschaftlerin betreibt Wissenschaftskommunikation erfolgreich auf Sozialen Medien wie TikTok und Instagram

Die Sichtbarkeit von Forschungseinrichtungen und deren Vision erhöhen  

Ein wichtiger Aspekt von Wissenschaftskommunikation auf Sozialen Medien ist die Sichtbarkeit der Wissenschaft und Forschungseinrichtungen. Viele Menschen sehen gar nicht, was Forschende genau tun und wie wichtig ihre Arbeit für die Gesellschaft ist. Durch die Vermittlung von Forschungsthemen auf eine zugängliche Art und Weise können Vorurteile abgebaut und ein Bewusstsein für die Bedeutung von Wissenschaft in der Gesellschaft geschaffen werden. Wissenschaftskommunikation auf Sozialen Medien kann jedoch nicht allein von einzelnen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern getragen werden, sondern zeitgleich sollten Forschungseinrichtungen und Universitäten die Wissenschaftskommunikation als Teil ihrer Aufgaben betrachten und ihre Mitarbeitenden dazu ermutigen und unterstützen. Dies sollte als wichtiger Aspekt bei der Öffentlichkeitsarbeit von wissenschaftlichen Institutionen berücksichtigt werden.  

Vertrauen in die Forschung stärken 

Insgesamt ist Wissenschaftskommunikation auf Sozialen Medien ein wichtiger Schritt, um die Bedeutung von Wissenschaft in der Gesellschaft zu vermitteln und das Vertrauen in die Forschung zu stärken. Die Vermittlung von komplexen Zusammenhängen in einer verständlichen Sprache und die Interaktion mit der Bevölkerung fördert das Verständnis für Wissenschaft und trägt dazu bei, dass die Forschung und Entwicklung in Zukunft noch stärker unterstützt werden. Durch den Dialog und Austausch mit der Öffentlichkeit können Forschende wertvolle Rückmeldungen und Anregungen erhalten, um gesellschaftliche Bedürfnisse zu adressieren und dadurch ihre Forschungsarbeit zu verbessern.  

Soziale Medien: Ein effektives Tool zur Erweiterung von Forschungsnetzwerken 

Neben der Kommunikation zur breiten Öffentlichkeit können Forschende auch von weiteren Vorteilen bei einer aktiven Nutzung von Sozialen Medien profitieren. Sei es das Anstoßen von Kooperationen und Industrieprojekten mit potenzielle Partner:innen aus der Wirtschaft oder das Erreichen von wichtigen Entscheidungsträger:innen aus der Politik. Des Weiteren bietet eine aktive Präsenz in den Sozialen Medien die Möglichkeit, Studierende und Nachwuchswissenschaftler:innen anzusprechen. Eine gezielte Nutzung von Sozialen Medien kann auch das eigene Netzwerk erheblich erweitern. 

Ein Beispiel für Wissenschaftskommunikation: @dieWissenschaflerin 

Ich bin Amelie Reigl, Doktorandin am Lehrstuhl für Tissue Engineering und Regenerative Medizin am Universitätsklinikum Würzburg und Wissenschaftliche Mitarbeiterin beim Fraunhofer ISC TLZ-RT.  Auf den Plattformen TikTok und Instagram betreibe ich seit 2020 Wissenschaftskommunikation. Mit meinem Account „@dieWissenschaftlerin“ konnte ich inzwischen über 450.000 Zuschauer:innen zum Thema Wissenschaft begeistern. In meinen kurzen Videos gebe ich Einblicke in den Alltag einer Wissenschaftlerin und erkläre auf verständliche Art und Weise naturwissenschaftliche Themen. Dabei wird im speziellen meine Arbeit im Labor thematisiert, das Züchten von menschlichen Hautmodellen, um Tierversuche zu reduzieren. Mit mittlerweile über 1.500 veröffentlichten Videos, poste ich teilweise mehrmals täglich und erreiche damit vor allem junge Menschen, die sonst keinen Bezug zur Wissenschaft hätten und erzeuge damit einen Impuls sich mit der Wissenschaft zu beschäftigen. Mit verschiedensten Kooperationen wie mit der Bundesregierung, dem Gesundheitsministerium sowie Industriepartnern wie beispielsweise 3M, Sartorius oder Sanofi kommuniziere ich Wissenschaft in den sozialen Medien.  

Wissenschaftskommunikation sollte ein essenzieller Teil des Forschungsalltages sein, um damit wissenschaftliche Erkenntnisse und Entwicklungen verständlich und zugänglich zu machen. Bei diesem Vorhaben sollten Forschende unterstützt und nicht allein gelassen werden. Komplizierte Inhalte verständlich zu übersetzen bei einem teilweise stressigen Arbeitsalltag sollte nicht auf den Schultern einzelner Personen liegen, sondern zusammen in einem Team gemeistert werden. Mit Wissenschaftskommunikation kann aber das Vertrauen in die deutsche Forschungslandschaft, darunter auch Fraunhofer, weiter gestärkt werden.

Leselinks

@dieWissenschaftlerin

Zeitungsartikel: Forschung und Lehre

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