Wie kann angewandte Forschung Antworten geben für die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Herausforderungen unserer Zeit? Das ist die Frage, welche wir uns in unserem Blog zu Anfang gestellt haben. Daraus leitet sich aber auch eine ebenso zentrale weitere Frage ab. Wenn wir Antworten haben, wie schaffen wir es dann diese auch erfolgreich mit den unterschiedlichen Stakeholdern zu teilen und auch deren Perspektive in unsere Arbeit zu integrieren?
Das Kopernikus Projekt Ariadne ist ein Beispiel wie so ein gemeinsamer Lernprozess mit Politik, Zivilgesellschaft und Wirtschaft gestaltet werden kann. Ziel des Projektes ist es evidenzbasiertes Entscheidungswissen zur Verfügung stellen, um so die wissenschaftliche Grundlage zur Gestaltung der deutschen Energiewende zu verbessern.
Ariadne – Der rote Faden durch die Energiewende
Klimaziele allein gewährleisten noch keinen Erfolg, um sie zu erreichen braucht es konkrete Maßnahmen heißt es auf der Ariadne-Homepage. Und genau hier will das Projekt Wege aufzeigen um durch das komplexe Thema der Energiewende zu navigieren. Ariadne erforscht dabei Energiewende-Strategien und deren systemische Wirkungen aber auch Wechselwirkungen, Instrumente und Institutionen um einen fairen und effektiven Klimaschutz zu gestalten.
Dialog, Dialog, Dialog
Dialogformate sind ein zentrales Element in Ariadne. Ihre Ausgestaltung ist je nach Adressaten, Thema oder Sektor unterschiedlich. So wurden im Rahmen von Ariadne z.B. Dialogforen mit Akteuren der Industrie und der Wärmewende, Stakeholder-Dialoge zur Akzeptanz von Energiewende-Technologien und Politikinstrumenten, Parlamentarische Veranstaltungen und Bürgerdeliberation durchgeführt.
Im Gegensatz zu anderen Formaten haben Dialogformate den Fokus sowohl auf dem Senden von Information als auch auf dem Empfangen. D.h. die Beiträge der Wissenschaft werden durch Impulse aus der Praxis ergänzt und öffnen so den Raum für Diskussion.
Ziel dieser Dialogformate ist es nicht Konsens herzustellen, es geht darum unterschiedliche Sichtweisen der Akteure offenzulegen und zu verstehen.
Die Gruppe der teilnehmenden Wissenschaftler und Akteure bleibt – soweit möglich – über den gesamten Projektverlauf gleich. Dabei entsteht Vertrauen, Verständnis und im besten Fall eben ein gemeinsamer Lernprozess.
3 Jahre Ariadne
In den letzten knapp drei Jahren fanden (zusätzlich zu einer Reihe von wissenschaftlichen Publikationen) auch eine Vielzahl von Transferformaten im Rahmen des Projektes statt, die vielleicht für den einen oder anderen Leser als Inspiration dienen können. Insgesamt waren es bis heute sieben Dialogforen, sechs Parlamentarische Veranstaltungen, sechs Webinare und eine Vielzahl an Stakeholder und Bürgerformaten.
Fazit
Ariadne zeigt, wie sich Transfer erfolgreich in den Projektalltag integrieren lässt. Das setzt jedoch ganz klar voraus, dass Transfer bereits in der Antragstellung mitgedacht wird. Denn dieser braucht nicht nur gute Inhalte, sondern auch Ressourcen, damit Wissenschaftler hier aktiv werden können. Ressourcen die aus meiner Sicht gut investiert sind, denn nur wenn alle Akteure an einem Strang ziehen kann die Umsetzung der Energiewende erfolgreich sein.
Eine Übersicht zu den Dialogformaten, die bereits stattgefunden haben, und mehr Informationen dazu finden Sie auf der Seite Lernprozess.